Wenn Lenzburg wieder richtig eingeseift wird und es wunderbar duftet und schäumt, kann das nur einen Grund haben: Die Seifenproduktion hat (erneut) begonnen. Zugegeben, auch nach der «Operation Feuervogel», bei der 1983 die Fabrikgebäude gesprengt wurden, ist der Seifengeruch nie ganz aus den alten Restgemäuern gewichen.
«Saubere Sache - Eine Ausstellung über die faszinierende Welt der Seifen», lautet der Titel der bevorstehenden Sonderausstellung in der ehemaligen Seifenfabrik. In diesem Rahmen haben die Initianten nun eine echt dufte Sache angemischt: eine Lenzburger Seife! Lenzburg hat nach fast 40 Jahren wieder einen eigenen Duft, genau genommen sind es drei: Lenzburger Rose, Lenzburger Wald und Lenzburger Blau, wobei sich letztere auf das Stadtwappen und die mit dem Jugendfest verbundene Kornblume bezieht. Die hochwertigen Seifen aus naturreinen Ölen und mineralischen Pigmenten tragen den Claim «E schöns Stück Lenzburg«. Potz Blitz! Klingt doch fast so, als hätte man pures Gold in der Hand.
A propos Gold: Nach dem mystischen Gold der Römerstadt Lentia – der Legende nach auch «Lorenz» genannt –, hat man bisher vergeblich gesucht. Begibt man sich auf die Suche nach geheimen unterirdischen Gemäuern, öffnet sich höchstens das Tor zu einem ausgedienten Atomschutzbunker.
Ob der Schatz irgendwo in der Lenzburger Erde steckt oder nicht, im legendären Namen jedenfalls lässt es finden, das «Gold aus Lentia» (L’OR [DE L] ENZ). Aber wer weiss, ob sich nicht irgendwo unter einer Kruste doch noch eine ehemalige Vergoldung finden lässt? Na dann, viel Spass beim Schrubben und Putzen. Seife jedenfalls ist in «Glenzburg» wieder reichlich verfügbar.
Mit duften Grüssen aus dem Museum Burghalde
Erschienen am 5. März 2020 im Lenzburger Bezirks-Anzeiger.
Text und Illustration: © mphs